Öko-Tourismus: Fußabdrücke ja – aber bitte nur im Sand!

Wenn es um Umweltschutz geht, ist Namibia seit Langem ein echtes Paradebeispiel. Nach dem einfachen, aber effektiven Motto „By the people, for the people“ sind hier viele Locals in Communal Conservancies organisiert. Sie kümmern sich in Eigenregie um wirkungsvollen Naturschutz, Umweltprojekte und nachhaltigen Tourismus. Genauso wie es zahlreiche staatliche Programme für einen respektvollen, beschützenden Umgang mit Namibias Fauna und Flora gibt.

Nachhaltig Reisen: Was genau ist das eigentlich? Und geht das überhaupt bei einer Fernreise? Zugegeben: Schon der lange Flug schlägt mit vielen Tonnen CO2 nicht gerade klimafreundlich zu Buche. Doch wer Namibia rücksichtsvoll und interessiert bereist, authentische Erlebnisse sammelt ohne viel mehr als den eigenen Fußabdruck im Sand zu hinterlassen, hat ein großes Stück dessen auch wieder gut gemacht, finde ich.

Das NamibRand Naturreservat besticht durch seine unglaublich schöne Landschaft. Und die gilt es mit sanftem Tourismus möglichst lange und gut zu schützen!

Nachhaltiger Tourismus bedeutet auch, der Natur und den Menschen vor Ort etwas zurückzugeben. Ganz konkret: Geld im Land zu lassen, das wiederum den Einheimischen zugute kommt. „People, planet and profit are all equally important“, heißt es auf der Webseite der Wolwedans Collections, die ich vor Kurzem besucht habe. Der namibische Betreiber von vier Camps und Lodges im NamibRand Naturreservat hat eine entscheidende Marktlücke im Tourismussektor gefunden: Den Umweltgedanken fest ins Konzept zu integrieren. Denn Ökotourismus trifft den Nerv der Zeit.

Preiswert ist es nicht, die Ziele der Wolwedans-Collection als zahlender Gast zu unterstützen. Es gibt durchaus günstigere Übernachtungs-Alternativen in der Umgebung. Doch es gibt so schnell keine andere „Bleibe“, die dem Reisenden ein derart gutes Gefühl vermittelt. Weil man sich mit einem Aufenthalt in den Wolwedans-Lodges wirklich aktiv für den Naturschutz und das Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung engagiert.

Ein Teil der Einnahmen fließt zum Beispiel in die gemeinnützige Arbeit der vor zehn Jahren gegründeten „Wolwedans Foundation“. Die Stiftung finanziert soziale Projekte für die Menschen vor Ort und unterhält unter anderem die „Desert Academy“. Dies ist ein Ausbildungsbetrieb für junge Namibier, die einen Beruf im Gastgewerbe professionell erlernen möchten.

Ich habe im Wolwedans Dune Camp gewohnt, ungefähr zwei Fahrstunden südlich von Sesriem gelegen. Vom ersten Moment an war ich überwältigt von diesem Ort: Von der Schönheit der Landschaft, der Ruhe und Stille, der Freundlichkeit seiner Menschen bis hin zu ihrem großen Bemühen, die Umweltbelastungen durch einen nachhaltigen Tourismus hier so gering wie möglich zu halten.

Im eigenen Gemüsegarten werden viele Nahrungsmittel selbst angebaut, um lange Transportwege zu vermeiden.
Glas, Plastik, Bio-Abfälle, Papier: Mülltrennung und Recycling sind keine Schlagworte, sondern werden in den Wolwedans Camps befolgt.

Müll wird hier zum Beispiel recycelt, die Lebensmittel werden nach Möglichkeit nicht aufwändig angeliefert, sondern im eigenen Gewächshaus angebaut. Auch die Eier kommen aus dem eigenen Hühnerstall auf den Teller. Selbst die Zellstoffwände der Bungalows werden vor Ort hergestellt, genauso wie die Möbel in einer eigenen kleinen Schreinerei aus lokalen Naturmaterialien produziert werden, um lange Lieferketten zu umgehen. Und eine moderne Solarhybrid-Anlage deckt nahezu den gesamten Energiebedarf der Wolwedans Camps dank der vielen Sonnentage an diesem wunderschönen Fleckchen Erde.

Respekt vor den natürlichen Ressourcen zu haben, aktiv zum Umweltschutz beizutragen und zugleich das Traumland Namibia in vollen Zügen zu genießen, ist ein wundervoller Ansatz, den ich als Gast gerne unterstütze. In Anbetracht des fast ständig blauen Himmels, den roten Dünen, purpurfarbenen Bergen und endlos gelben Grasebenen, die mich in Namibia regelmäßig „flashen“ und mit Glücksgefühlen beschenken, ist Naturschutz für mich ohnehin keine Frage des Wollens, sondern eine Verpflichtung.

Das NamibRand Reservat vom Sattel aus zu genießen ist ein Traum und nicht nur für fortgeschrittene Reiter eine besondere Möglichkeit, mit der Natur in Kontakt zu treten.

Ein Aufenthalt in den Camps der Wolwedans-Collection ist in vielerlei Hinsicht inspirierend. Um die Natur erleben zu können, gibt es eine Vielzahl an Aktivitäten: Morgens- und Nachmittagsfahrten in die Wildnis, geführte Wanderungen, Reit-Touren durch die Wüste, Heißluftballonfahrten oder eine Tour, die hinter die Kulissen des „Mitarbeiter-Dorfes“ von Wolwedans blicken lässt.

Das Wolwedans Dune Camp liegt einmalig inmitten eines privaten Naturschutzgebietes. Hier ist es einfach, sich mit der Natur zu verbinden und sie beim Wandern in vollen Zügen zu genießen.

Im Dune Camp wohnen umweltbewusste Gäste in neun geschmackvoll eingerichteten Bungalows, die in halboffenem Stil aus Holz und Segeltuch gebaut sind. Sie stehen auf Holzplattformen, haben eine private Veranda und geben den Blick frei auf das private Naturschutzgebiet, in dem Oryxe, Kudus, Springböcke, Bergzebras, Hyänen und Leoparden beheimatet sind. Wer den Zauber Afrikas einmal erlebt hat, der versteht, warum es auch mir als Reiseplanerin so sehr am Herzen liegt, diesen für viele künftige Generationen zu bewahren.

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