Swakopmund oder das südlichste Nordseebad
Swakopmund kolonialbau

Wenn ich auf Reisen bin, meide ich als Deutsche normalerweise alles, was „typisch deutsch“ ist. Schließlich bin ich ja weit geflogen, um das Fremde kennenzulernen. In der kleinen Küstenstadt Swakopmund ist das ein bisschen anders: Hier ist das deutsche Erbe der Kolonialzeit noch deutlich sichtbar und sogar ganz spannend zu entdecken! Vor allem das Stadtzentrum Central ist ein Touristenmagnet.

Wer einfach nur ein wenig durch die Straßen von Swakopmund schlendert, wird schnell auf die beeindruckende Architektur aufmerksam, die aus der Kolonialzeit stammt. Nahezu an jeder Ecke gibt es wunderschöne Bauten zu bewundern.

Viele Straßen tragen deutsche Namen. Viele Gebäude sind unverkennbar in deutscher Kolonialarchitektur erbaut. Einige Bäckereien und Cafés haben „Schwarzwälder Kirschtorte“ und Restaurants sogar „Eisbein“ auf der Speisekarte. Gerne wird die Stadt von den Einheimischen auch als „südlichstes Nordseebad“ bezeichnet. Am Ufer steht ein Leuchtturm, der tatsächlich genauso an der deutschen Küste stehen könnte. Die Palmen erinnern natürlich daran, dass wir uns nicht in St. Peter Ording befinden, sondern gute 8.500 Kilometer weiter südlich.

Kaum zu übersehen – der Leuchtturm von Swakopmund. Der rot-weiß gestreifte Turm ist über 20 Meter hoch und mittlerweile weit über 100 Jahre alt.

Für Touristen wie Einheimische ist Swakopmund ein beliebter Ferienort. Das liegt nicht zuletzt an den günstigen klimatischen Bedingungen. Durch den arktischen Benguela-Strom entsteigen dem Meer kühle Morgennebel, welche die Stadt in einen weißen Schleier hüllen. Das ist manchmal richtig gespenstisch-mysteriös, hat aber den angenehmen Nebeneffekt, dass die Nebel die Gegend angenehm abkühlen. Meist ist es hier gute 10 Grad kühler als im Rest des Landes.

Ihren Namen verdankt die Hafenstadt übrigens dem Swakop. So heißt der Fluss, an dessen Mündung sie im 19. Jahrhundert gegründet wurde. An Weihnachten und Silvester ist in Swakopmund übrigens Hochsaison. Dann ist hier genauso wie am benachbarten „Langstrand“ richtig viel los und die Zahl der rund 45.000 Einwohner verdoppelt sich vorübergehend.

Achtung Linksverkehr: Hauptstraße durch Swakopmund, der Kleinstadt zwischen Wüste und Atlantik.
Der Steg am Ende der Promenade von Swakopmund heißt Jetty. Er reicht fast 300 Meter weit ins Meer hinein.

Die Promenade ist schön angelegt und definitiv für einen Spaziergang am Meer entlang geeignet, während man den Wellen beim Brechen zuschaut. Am Ende der Promenade erreicht man den Jetty, einen 300 Meter langen Steg, der in das Meer hineinreicht.

Wenn ich vom vielen Flanieren hungrig geworden bin, kehre ich in Swakopmund gerne im Fischrestaurant „Andy’s Sushi, Oyster and Fine Seafood“ ein. Die frischen Meeresfrüchte kann ich uneingeschränkt empfehlen.

Sogar reetgedeckte Häuser findet man in Swakopmund. Die Architektur erinnert immer wieder an den Baustil an der norddeutschen Küste.
Blick von unserem Hotelzimmer hinaus auf den Strand von Swakopmund. Es gibt so viele geschmackvoll eingerichtete, moderne Wohlfühl-Unterkünfte in der Gegend für ein paar Tage Badeurlaub.
Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist in Swakopmund gut aufgehoben. Am Strand ist es genauso menschenleer wie in der Wüste. Namibia ist wirklich ein wunderschönes und alles andere als überlaufenes Reiseziel.

Von Swakopmund aus lassen sich viele Ausflüge unternehmen. Zum Beispiel eine Bootstour, bei der man mit etwas Glück Delfine entdecken kann. Oder eine Wüstentour auf der Suche nach den „Little Five“. Die Big Five sind nicht zu übersehen und das Highlight jeder Safari in Afrika. Aber in der Namib, deren Dünen bis zur Küste von Swakopmund reichen, kann man ein paar sehr kleine, unscheinbare, aber nicht weniger spannende Tiere Afrikas kennenlernen wie den Palmatogecko.

Zu den Little Five zählt die Wüstenspinne „tanzende weiße Dame“, die Anchietas-Wüsteneidechse, die Sidewinderschlange, des Wüstenchamäleon und der Palmatogecko, der auf diesem Bild zu sehen ist.

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